Erweiterungsbau an der Gemeinschaftsunterkunft Tischlerstraße
Nr. 074 vom 22.09.2022
Mehr Platz für Geflüchtete im Münchner Südwesten
Im Oktober 2022 nimmt die Regierung von Oberbayern im Südwesten Münchens in der Tischlerstraße einen Erweiterungsbau für die bestehende Asylbewerberunterkunft in Betrieb. Durch die Erweiterung werden in der Gemeinschaftsunterkunft weitere 100 Plätze für die Anschlussunterbringung von Geflüchteten geschaffen. Nach Inbetriebnahme des neuen Bauteils steht damit Platz für insgesamt etwa 200 Personen zur Verfügung. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner werden die neuen Räumlichkeiten voraussichtlich ab Mitte Oktober sukzessive beziehen. Die Unterkunft soll zunächst bis zum Jahr 2035 der Unterbringung von Asylsuchenden dienen.
Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber als Teil der staatlichen Anschlussunterbringung werden von den Bezirksregierungen betrieben, darüber hinaus betreiben die Landratsämter und kreisfreien Städte eigene dezentrale Unterkünfte. Auf dem Gebiet der Landeshauptstadt München verfügt die Regierung von Oberbayern insgesamt über 18 Standorte zur Anschlussunterbringung von Asylsuchenden. „Ich freue mich sehr, dass mit der Erweiterung des bewährten Standorts weitere Unterkunftsplätze in München geschaffen werden konnten, die nicht nur einem angemessenen Unterbringungsstandard, sondern auch modernen energetischen Gesichtspunkten genügen“, betont Regierungspräsident Dr. Konrad Schober.
So punktet das neue Gebäude in der Tischlerstraße nicht nur durch seine Funktionalität, sondern auch durch seine nachhaltige Energieversorgung mittels einer ökologischen Holzpelletheizung. Der zweigeschossige L-förmige Gebäudekomplex des Erweiterungsbaus verfügt über eine Nutzfläche von insgesamt rund 1.500 Quadratmetern. Er gliedert sich innen in drei Wohnbereiche und einen Verwaltungstrakt. Für Bewohnerinnen und Bewohner mit besonderen Anforderungen – dazu zählen vor allem vulnerable Personengruppen, etwa Opfer von Gewalt oder Traumatisierte, und Familien – gibt es drei kleine Appartements mit jeweils eigenem Sanitär- und Küchenbereich. Weiterhin ist ein barrierefreies Appartement mit rollstuhlgängigem Kochbereich und Sanitärraum Teil der Anlage. Bei den übrigen 40 Bewohnerzimmern handelt es sich um Zwei- und Vierbettzimmer mit gemeinschaftlich genutzten Sanitär- und Waschräumen sowie Küchenbereichen. Teilweise sind die Räume mit Hilfe von Durchgangstüren flexibel nutzbar gestaltet, sodass im Bedarfsfall auch zwei benachbarte Zimmer zu einer größeren Wohneinheit zusammengelegt werden könnten.
Darüber hinaus verfügt der Neubau über vielseitig nutzbare Gemeinschaftsräume. Ebenso sind Büro- und Beratungsräume für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Flüchtlings- und Integrationsberatung der Caritas vorhanden, die im Auftrag des Freistaats Bayern in der Unterkunft tätig sind. Auch im Außenbereich, der im Zuge des Neubaus in Teilen neugestaltet wurde, steht den Kindern mit Spielplatz, Tischtennisplatten und einem Basketballplatz eine Vielzahl an Spielangeboten zur Verfügung.
Regierungspräsident Dr. Konrad Schober hebt die gute Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München als Bauherrin und Vermieterin des Objektes besonders hervor. Er würdigt außerdem das anhaltende Engagement der vielen haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer vor Ort, die „einen wichtigen Beitrag zur Integration und zu einem harmonischen Zusammenleben in der Unterkunft“ leisten.