Mittenwalder Buckelwiesen - FFH-Gebiet 8533-301

 

Gebietsbeschreibung


"Die äußerst niedrigwüchsigen und artenreichen, überaus blumenbunten Mittenwalder Buckelwiesen sind eine einzigartige naturkundliche Kostbarkeit. Als eine der letzten großflächigen mitteleuropäischen Mähderlandschaften prägen sie ein idyllisches Erholungsgebiet und stellen überdies ein sehr seltenes nutzungsgeschichtliches Dokument dar. Beträchtliche Teile werden auch heute noch traditionell bewirtschaftet: Buckelwiesen werden nicht gedüngt und meist in der zweiten Julihälfte mit der Sense ("Säigas") geschnitten. Manche sind derart mager, daß man sie nur jedes zweite Jahr nutzen kann.
Die gebuckelte Oberfläche ist vermutlich durch Frostwirkungen und Verkarstung am Ende der Eiszeit entstanden. Die "Wiesmahd" wurde bereits 1406 urkundlich erwähnt, dürfte jedoch viel älter sein, denn im Alpenraum brauchte man für die Stallhaltung in den langen schneereichen Wintern einen großen Futtervorrat. Hierzu wurden Wälder, die teilweise schon durch Weidetiere aufgelichte waren, gerodet und in Wiesen umgewandelt.

Die Mähder wachsen auf ärmsten Standorten, welche zusätzlich durch die Nutzung immer wieder ausgehagert werden. Die extreme Nährstoffarmut und die buckelungsbedingte Vielfalt an Kleinststandorten ermöglichen eine überwältigende Blütenpracht: Klassische "Silberdistel-Horstseggenrasen" beherbergen mehr als 200 Pflanzenarten, darunter viele alpine."

(aus dem Faltblatt zum BayernNetzNatur-Projekt Buckelwiesen bei Mittenwald)

Im Rahmen des europaweiten Schutzgebietsnetzwerkes Natura-2000 sind 1.904 ha der Mittenwalder Buckelwiesen gemäß der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie europarechtlich geschützt. In unmittelbarer Umgebung befinden sich weitere FFH- und Vogelschutzgebiete:

Karwendel mit Isar FFH und SPA
Estergebirge FFH und SPA
Ammergebirge FFH und SPA

 

In der folgenden Karte sind FFH-Gebiete rot umrandet sowie schraffiert dargestellt.

Übergeordnetes Ziel des FFH-Gebietes ist der Erhalt...


...der Mittenwalder Buckelwiesen als größter Komplex einschüriger Magerwiesen mit Buckelflur-Relief im gesamten Alpenraum, mit karbonatreichen und -armen Buckelfluren mit ungedüngten Magerrasen, mäßig angedüngten artenreichen Wiesen und Silberdistel-Horstseggenrasen, naturnahen Buchen- und Schluchtwäldern, kalk-oligotrophen Kleinseen, teilweise mit Schwingrasen-Verlandung, Hoch- und Niedermoorbildungen sowie Quellaustritten mit Kalk-Hangquellmooren und Tuffquellkomplexen. Erhalt des natürlichen Wasserhaushalts.

 

Informationen zum Auftakt des Managementplans


Informationen finden Sie im Kasten links unter "Wichtige Unterlagen". Eine Übersicht der wichtigsten Schutzgüter im Gebiet erhalten Sie, wenn Sie auf folgendes Bild klicken:

Auftakt Mwbuckelwiesen

 

Weiterführende Informationen


 

Aktueller Stand


Die Erhebungen für den Managementplan erfolgen für das Offenland und den Wald getrennt. Für das Offenland ist die Regierung von Oberbayern zuständig, für den Wald das jeweilige Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) verantwortlich. Die Erhebungen des Waldes erfolgen durch das Regionale Kartierteam (RKT) Oberbayerns mit Sitz am AELF Ebersberg-Erding.

Ein Planungsbüro wurde bereits für die Bestandserhebungen und Ermittlung des Erhaltungszustandes der Lebensräume und Zielarten im Offenland beauftragt.

Bitte beachten Sie, dass es aus organisatorischen Gründen nicht möglich ist Erhebungen auf den einzelnen Flächen im Vorfeld anzukündigen. Das Planungsbüro muss flexibel auf Wetterereignisse, Vegetationsfortschritt und örtliche Begebenheiten reagieren.

 

Bitte wenden Sie sich bei Fragen zum Auftakt der Managementplanung an folgende Ansprechpartner:


 

Bei allgemeinen und organisatorischen Fragen, die...
...das Offenland betreffen:
Regierung von Oberbayern, Sachgebiet 51 Naturschutz, Natura 2000, Frau Wagner, Maximilianstraße 39, 80538 München, E-mail:
...den Wald betreffen:
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg-Erding, Regionales Kartierteam Oberbayern (RKT), Herr Dr. Bachmann, Wasserburger Str. 2, 85560 Ebersberg, E-Mail: 
Bei gebietsspezifischen und projektbezogenen Fragen, die...
...das Offenland betreffen:
Landratsamt Garmisch-Partenkirchen, Untere Naturschutzbehörde, Herr Wolfgang Kraus, Postfach 15 63, 82455 Garmisch-Partenkirchen, E-Mail:
...den Wald betreffen:
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Weilheim, Abt. Forsten - Gebietsbetreuung Natura 2000, Herr Vincent Gehring, Amtsgerichtstraße 2, 86956 Schongau; E-Mail:
...landwirtschaftliche Themen betreffen:
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Weilheim, Abt. Landwirtschaft, Herr Dr. Michael Schwertl, Krumpperstraße 18-20, 82362 Weilheim i.OB; E-Mail:

 

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Schutzgüter der Mittenwalder Buckelwiesen