Murnauer Moos und Pfrühlmoos - Vogelschutzgebiet 8332-471
Gebietsbeschreibung
Als "Murnauer Moos" (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) wird der gesamte Talraum zwischen den Orten Eschenlohe im Süden, Grafenaschau im Nordwesten und Großweil im Nordosten bezeichnet. Im Süden und Westen wird das Moos von den Abhängen des Ester- und Ammergebirges begrenzt, die das Murnauer Moos in eine majestätische Gebirgskulisse einbetten. Im Norden bildet der Höhenzug von Murnau am Staffelsee eine natürliche Begrenzung. In der Ferne thront das Wettersteingebirge mit Deutschlands höchstem Gipfel über der Landschaft, der Zugspitze.
Die Natur und Landschaft im Murnauer Moos ist einmalig: das Murnauer Moos gilt als größtes lebendes Moor Mitteleuropas und ist Lebensraum für hochbedrohte Vogelarten wie Wachtelkönig oder das Braunkehlchen. Besonders das Herzstück des Moores ist durch mehrere Schutzgebietskategorien abgedeckt:
Seit 1980 sind 2.378 ha im Murnauer Moos als Naturschutzgebiet und 259 ha als Landschaftsschutzgebiet (LSG „Ramsachleiten und Alte Loisach bei Murnau am Staffelsee“) ausgewiesen.
Gemäß der Europäischen Vogelschutzrichtlinie sind 7.386 ha im „Murnauer Moos und Pfrühlmoos“ als Vogelschutzgebiet (SPA – special protected area) geschützt. Wie der folgenden Karte zu entnehmen ist, setzt sich das Vogelschutzgebiet aus drei Teilflächen zusammen. Es überlagert sich zu großen Teilen mit dem FFH-Gebiet Moränenlandschaft zwischen Staffelsee und Baiersoien (Teilfläche 1) und dem FFH-Gebiet Murnauer Moos (Teilfläche 2). Zudem umfasst es weite Teile des FFH-Gebietes Loisachtal zwischen Farchant und Eschenlohe (Teilfläche 3).
Ein gemeinsamer Managementplan wird für die Teilflächen 1 und 3 des Vogelschutzgebiets „Murnauer Moos und Pfrühlmoos“ erstellt. Für die Teilfläche 2 wird ein Managementplan zusammen mit dem FFH-Gebiet Murnauer Moos verfasst.
In unmittelbarer Umgebung des Vogelschutzgebietes „Murnauer Moos und Pfrühlmoos“ befinden sich weitere FFH- und Vogelschutzgebiete. In der folgenden Karte sind FFH-Gebiete rot und SPA-Gebiete blau umrandet sowie schraffiert dargestellt.
Übergeordnetes Ziel des Vogelschutzgebietes ist der Erhalt...
- des Murnauer Mooses, des Pfrühlmooses, der Moore westlich des Staffelsees und der Moränen östlich von Bayersoien mit dem Westufer des Staffelsees, Kleinseen im Murnauer Moos, Mooren und Moorwäldern, Fluss- und Bachläufen einschließlich Schotter- und Sandbänken sowie Auwäldern, weiträumigen Streuwiesen, Feuchtwiesen und extensivem Grünland, naturnahen Köchelwäldern und Grauerlenwäldern als Lebensräume und bundesweit bedeutsame Brut- und Durchzugsgebiete zahlreicher mittel- und nordeuropäischer Vogelarten.
- großer ausreichend ungestörter Teile des westlichen Staffelsees einschließlich der Uferzonen als Nahrungs- und Ruhegebiete für Gänsesäger, Tüpfelsumpfhuhn und Rohrdommel.
- der Flachwasserzonen im Westteil des Staffelsees als ganzjährig ausreichend störungsfreie Mauserplätze und Rastplätze.
Informationen zum Auftakt des Managementplans
Weiterführende Informationen
Aktueller Stand
Die Zuständigkeit für die Bearbeitung der Vogelarten des Offenlandes liegt bei der Naturschutz-, für die Arten des Waldes bei der Forstverwaltung. Die Erhebungen im Offenland werden im Auftrag der Regierung von Oberbayern von Planungsbüros durchgeführt.
Auf den Teilflächen 1 und 3 sind die Kartierarbeiten abgeschlossen und der Managementplan-Entwurf wird derzeit erarbeitet. Auf Teilfläche 2 finden aktuell Gelände-Erhebungen statt.
Bitte beachten Sie, dass es aus organisatorischen Gründen nicht möglich ist Erhebungen auf den einzelnen Flächen im Vorfeld anzukündigen. Das Planungsbüro muss flexibel auf Wetterereignisse, Vegetationsfortschritt und örtliche Begebenheiten reagieren.
Bitte wenden Sie sich bei Fragen zum Auftakt der Managementplanung an folgende Ansprechpartner:
Bei allgemeinen und organisatorischen Fragen, die... |
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...das Offenland betreffen: Regierung von Oberbayern (Koordination), Sachgebiet 51 Naturschutz, Natura 2000, Herr Stellwag, Maximilianstraße 39, 80538 München, E-mail: natura2000@reg-ob.bayern.de |
...den Wald betreffen: Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), Corinna Lieberth, E-Mail: corinna.lieberth@lwf.bayern.de |
Bei gebietsspezifischen und projektbezogenen Fragen, die... |
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...das Offenland betreffen:
Landratsamt Weilheim-Schongau, Untere Naturschutzbehörde, Herr Matthias Hett, Pütrichstr. 8, 82362 Weilheim i.OB, E-Mail: M.Hett@lra-wm.bayern.de |
...den Wald betreffen: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Weilheim, Abt. Forsten, Herr Johannes Buhl, Amtsgerichtstraße 2, 86956 Schongau; E-Mail: poststelle@aelf-wm.bayern.de |
...landwirtschaftliche Themen betreffen: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Weilheim, Abt. Landwirtschaft, Herr Dr. Michael Schwertl, Krumpperstraße 18-20, 82362 Weilheim i.OB; E-Mail: poststelle@aelf-wm.bayern.de |