Auftakt der Managementplanung
Erstellung der Managementplanung für ausgewählte Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiete und Vogelschutzgebiete (SPA) in Oberbayern
NATURA 2000 ist ein europaweites Biotopverbundnetz, welches als größtes Naturschutzprojekt weltweit zählt. Es ist ein Schutzgebietsnetz für gefährdete Arten und Lebensräume (FFH) und den Vogelschutz (SPA), für das der Freistaat Bayern besondere Verantwortung und Verpflichtung übernommen hat. Hauptziel von NATURA 2000 ist der Erhalt unseres heimischen Naturerbes. Viele Landwirte und Waldbesitzer haben oft über Generationen hinweg diese Lebensräume durch ihre nachhaltige und verantwortungsbewusste Bewirtschaftung geschaffen und erhalten.
Die Regierung von Oberbayern als federführende Behörde und die unteren Naturschutzbehörden der Landkreise sowie die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten möchten Sie als Grundeigentümer, Bewirtschafter, Gemeinden, Träger öffentlicher Belange und Verbände so früh wie möglich über die anstehenden Arbeiten im Rahmen der Managementplan-Erstellung informieren.
Die NATURA 2000 Gebiete werden hier online vorgestellt. Sie haben so die Möglichkeit, ihr NATURA 2000 Gebiet, seine Lage, Naturausstattung und Vielfalt näher kennenzulernen und werden gleichzeitig über den Beginn der Geländearbeiten und deren Zweck informiert.
Liste der Gebiete, die derzeit in Bearbeitung sind
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Gebietsnummer: 7832-371
Landkreise: Fürstenfeldbruck, Starnberg und Landsberg am Lech
Größe: 551,4 ha
Naturschutzfachliche Bedeutung: Bundesweit bedeutsame Schneidriedbestände und Pfeifengraswiesen mit seltenen Stromtalarten
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Ammersee-Südufer und Raistinger Wiesen (FFH)
Gebietsnummer: 8032-371
Landkreis: Weilheim-Schongau und Landsberg am Lech
Größe: 888,4 ha
Naturschutzfachliche Bedeutung: Herausragende, artenreiche Verlandungsgesellschaften mit Röhrichten, Streuwiesen sowie großflächige Extensivwiesen. Zahlreiche, teils individuenreiche Vorkommen von Anhang II - Arten, Wiesenbrüterlebensraum.
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Gebietsnummer: 8140-372
Landkreis: Traunstein und Rosenheim
Größe: 8141,3 ha
Naturschutzfachliche Bedeutung: Hauptvorkommen des 'Oligo- bis mesotrophen Sees' und der Mairenke, überwiegend naturnahen Uferbereiche, Zahlreiche Vorkommen von Anhang II - arten.
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Ellbach- und Kirchseemoor (FFH)
Gebietsnummer: 8235-301
Landkreis: Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach
Größe: 1.134,8 ha
Naturschutzfachliche Bedeutung: Zentraler Erhaltungsbereich für Kalknieder-, Hangquell- und Quelltrichter- sowie Zwischenmoore, dystrophe Moorseen und Buchen-Tannen-Mischwälder im Isarvorland, regionaler Schwerpunkt für Eiszeitrelikte (Zwergbirke, Torfsegge)
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Gebietsnummer: 8332-301
Landkreis: Garmisch-Partenkirchen
Größe: 4.275,0 ha
Naturschutzfachliche Bedeutung: Größter, weitgehend intakter Moorkomplex Mitteleuropas mit hoher Standort- und Artenvielfalt. Refugium arktisch-alpiner und kaltzeitreliktischer Arten. Wachtelköniglebensraum mit Streuwiesenbewirtschaftung. Vorkommen von Köcheln.
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Moränenlandschaft zwischen Staffelsee und Baiersoin
Gebietsnummer: 8332-372
Landkreis: Garmisch-Partenkirchen; Weilheim
Größe: 2.526,5 ha
Naturschutzfachliche Bedeutung: Intakte Moorkomplexe mit Brückenfunktion zwischen Grasleiten, den Ammergauer Mooren und dem Murnauer Moos. Gesamtgebiet wegen seiner Größe, Qualität und Vielfalt an Arten und Lebensräumen wertvoll. Struktur und Verzahnung div. Moortypen deutschlandweit bedeutsam. Etliche Eiszeitrelikte innerhalb des Gebiets. Gebiet mit ehemaligen Handtorfstichen sowie Streuwiesennutzung für das Gebiet um den Staffelsee. Typische 'Köchel' und streng nach West-Ost gerichtete Faltungsrippen (Konglomerate) der Faltenmolasse.
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Gebietsnummer: 8332-471
Landkreis: Garmisch-Partenkirchen; Weilheim
Größe: 7.386,2 ha
Naturschutzfachliche Bedeutung: Größter, weitgehend intakter Moorkomplex Mitteleuropas, größtes bayerisches Wachtelkönig-Vorkommen, Lebensraum für große Vorkommen wiesenbrütender Vogelarten, durch Lebensraumvielfalt insgesamt sehr artenreiches Gebiet. Großflächige Moor- und Streuwiesenkomplexe, Moränenlandschaft mit Wald, verschiedene Moortypen, Seeflächen und Fließgewässer.
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Gebietsnummer: 8334-371
Landkreis: Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen
Größe: 1.966,8
Naturschutzfachliche Bedeutung: Teil einer (wegen Großflächigkeit, Artenausstattung und Naturnähe) der bedeutendsten (BRD-bedeutsam) Flußtal- und Seenvermoorungen, Verbund mit Murnauer Moos und Tölzer Mooren, Rückgrat bildet die Loisach mit Huchen- und Koppen-Vorkommen.
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Gebietsnummer: 8334-471
Landkreis: Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen
Größe: 4.179,6 ha
Naturschutzfachliche Bedeutung: Durch Vorkommen von Anhang-I-Arten und als Wiesenbrütergebiet, insbesondere in Verbindung mit dem Murnauer Moos bundesweit bedeutsames Moor- und Streuwiesengebiet, Kochelsee als Durchzugs- und Rastgebiet bedeutsam:
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Gebietsnummer: 8533-301
Landkreis: Garmisch- Partenkirchen
Größe: 1.904,1 ha
Naturschutzfachliche Bedeutung: Größtes bayerisches und international bedeutsames Buckelwiesengebiet mit floristischen Besonderheiten der Feuchtlebensräume und Trockenrasen. Traditionelle Buckelwiesenbewirtschaftung und bedeutender Magerrasenkomplex mit kleinflächig eingestreuten Vermoorungen sowie Übergänge zu Bergmisch-und Kalkbuchenwäldern. Glazialgeschichtliche Bedeutung
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Moor- und Drumlinlandschaft zwischen Hohenkasten und Antdorf
Gebietsnummer: 8233-301
Landkreis: Weilheim-Schongau
Größe: 1.430 ha
Naturschutzfachliche Bedeutung: Morphologie und Geologie des Gebietes werden durch die würmeiszeitlich geprägte Grundmoränenlandschaft des Isargletschers beherrscht, der durch Eisschurf ein sanftes und abwechslungsreiches Relief aus Kuppen und Mulden geformt hat. Dieses Relief führt zu einem mosaikartigen Verteilungsmuster vieler, oft extrem unterschiedlicher Standorte, wodurch eine hohe Lebensraum- und Artenvielfalt des Gebietes ermöglicht wird.